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Aktuelle Informationen für Presse und Rundfunk 16.02.2015 (09/2015)

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Martin Marino, 0151 4 1919252, Stefan Hofmeir, 089 48951049, presse@fahrgaeste.de

Noch einmal Glück gehabt: Keine Toten nach Sturz ins Gleisbett

Aktuelle Informationen für Presse und Rundfunk 16.02.2015 (09/2015)


Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:
Andreas Nagel, Freischützstraße 110, 81927 München, (0172) 8342157, nagel@fahrgaeste.de


Am Sonntag, 15. Februar 2015, gegen 05:50 Uhr, befand sich ein 31-jähriger Slowene im U-Bahnhof „Theresienwiese'. Aufgrund des stark angetrunkenen Zustandes nahm er die Bahnsteigkante nicht wahr und stürzte ohne Fremdverschulden in den Gleisbereich. Der Sturz des Mannes wurde von einem 76-Jährigen sowie einer 35-jährigen Frau beobachtet. Ohne zu zögern sprangen beide Personen in den Gleisbereich, um dem 31-Jährigen zu helfen.

Leider hatten beide vorher nicht daran gedacht, den Nothalt für das entsprechende Gleis zu betätigen, um die Einfahrt des nächsten U-Bahnzuges zu verhindern. Daher konnte die 51-jährige U-Bahnfahrerin mit ca. 50 km/h ungehindert in den U-Bahnhof einfahren. Nachdem die Fahrerin der U-Bahn die drei Personen im Gleisbereich bemerkte, leitete sie eine Schnellbremsung ein.

Die 35-jährige Ersthelferin konnte sich noch zurück auf den Bahnsteig retten. Der 76-jährige Ersthelfer brachte sich im Fluchtraum des U-Bahngleises in Sicherheit. Dem stark alkoholisierten Slowenen konnte nicht mehr geholfen werden und er wurde von der einfahrenden U-Bahn überrollt. Danach wurde der 31-Jährige schwer verletzt geborgen (Beckenfrakturen, Schürf- und Schnittwunden am gesamten Körper) und zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Die U-Bahnfahrerin erlitt einen Schock und wurde vom Kriseninterventionsteam vor Ort betreut. Die beiden Ersthelfer blieben unverletzt. Während der Unfallaufnahme wurden die beiden Gleise im U-Bahnhof für ca. eine Stunde komplett gesperrt. Aufgrund dessen kam es zu Beeinträchtigungen im gesamten U-Bahnverkehr.

'Zum Glück ist die Sache für alle Beteiligten relativ glimpflich ausgegangen - es hätte aber genauso gut 3 Tote geben können', sagt Andreas Nagel, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. 'Nach dem bis jetzt relativ guten Verlauf verbietet sich jede Kritik an den unmittelbar Handelnden. Völlig unverständlich ist allerdings, warum man mit der automatischen Gleisbettüberwachung und dem Einbau von Bahnsteigtüren keinen Schritt voran kommt. Irgendwann wird es ein Drama geben, das sich aber vielfach angekündigt hat.'

An jedem U-Bahnsteig in München gibt es für jedes Gleis einen Nothalt. Diese Einrichtung an den Notrufsäulen sollte sich jeder Fahrgast einmal in Ruhe anschauen, denn damit kann die Einfahrt eines Zuges in den Bahnhof verhindert werden. Wichtig ist auch der Hinweis auf den Fluchtraum unter dem Bahnsteig neben dem Gleis. Dort ist der Aufenthalt möglich.

Nach anfänglicher strikter Weigerung hat die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) die Erprobung einer Gleisbettüberwachung an den U-Bahnhöfen Rotkreuzplatz und Studentenstadt begonnen. Allerdings liegt immer noch kein positives Ergebnis vor. Hier besteht nun wirklich Handlungsbedarf. Wenn dann immer das Argument der Finanzierung ins Spiel gebracht wird, dann muß es einen klaren Vorrang der Ertüchtigung bestehender Strecken vor einem eventuellen Neubau geben.

Angesichts der steigenden Fahrgastzahlen und den ständigen Unfällen fordert der Fahrgastverband die Ausrüstung der Bahnsteige mit Bahnsteigtüren. So wie dies auf der ganzen Welt geschieht. Sicher ist das nicht an einem Tag möglich, aber es muß damit begonnen werden. Auch in München wird die U-Bahn in Zukunft automatisch fahren, wenn dies auch heute noch heftig bestritten wird. Das Argument, daß die Münchner dafür zu langsam einsteigen ist einfach grotesk.



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