Wenn die S-Bahn friert …

Aktuelle Informationen für Presse und Rundfunk 27.01.2000 (05/2000)

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Andreas Nagel, Freischützstraße 110, 81927 München, (0172) 8342157, nagel@fahrgaeste.de

dann sollen die Fahrgäste einfach ruhig sein und die armen Verantwortlichen nicht zusätzlich belästigen. So stellt es sich wohl ein Herr aus dem warmen Büro der Pressestelle vor. Dort bekommt man ja auch so sinnreiche Vorschläge, daß man eben einen Zug früher fahren muß um pünktlich in der Arbeit zu sein. Vielleicht wäre es sinnvoll, daß dieser Herr sich einmal mitten in das Chaos zum Beispiel am Hauptbahnhof begibt. Dort würden ihm seine dummdreisten Ausreden bald vergehen.

Sicherlich liegt es manchmal am Fehlverhalten eines einzelnen Lokführers oder Fahrdienstleiters. Die Schuld am S-Bahnchaos liegt aber am System – und dabei in erster Linie an der Politik: Wie fühlt sich wohl ein Mitarbeiter, wenn die Gewerkschaften den Abbau von 70.000 Arbeitsplätzen befürchten? Wer zwingt denn die Bahn zu einem rigorosen Sparkurs der es nicht erlaubt, Lokführer und S-Bahnzüge in genügender Anzahl in Reserve zu halten?

Daß es in Bayern manchmal richtig kalt wird hat die Herren aus der DB-Konzernzentrale sehr verwundert. Wir haben miterlebt, wie sich der Chef von DB-Regio, Manfred Meier, für die S-Bahn einsetzt. Aber er ist eben darauf angewiesen, daß die vom Konzern beschafften neuen Züge auch nach München ausgeliefert werden, daß die Kollegen von DB-Netz die Fahrgäste auf den Bahnsteigen informieren und daß er das erforderliche Personal einstellen darf.

Die Kritik an der Bahn ist keine Majestätsbeleidigung, sondern berechtigt!

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