Trambahnmuseum: Vernünftige Lösung erforderlich

Aktuelle Informationen für Presse und Rundfunk 04.02.2003 (02/2003)

Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:
Andreas Nagel, Freischützstraße 110, 81927 München, (0172) 8342157, nagel@fahrgaeste.de

Seit Jahren, eigentlich seit mehr als einem Jahrzehnt, gibt es vielfältige Bemühungen zur Errichtung eines Münchner Trambahnmuseums. Leider wurde viel Zeit vertan, um ein vernünftiges und finanzierbares Konzept zu erproben. Der stadteigene Bahnhof 3 an der Westendstraße, in dem die große Zahl der historischen Fahrzeuge untergebracht ist, wurde auf Beschluß des Münchner Stadtrates für eine Erweiterung des Trambahnnetzes vorgehalten. Aber als dort immer erfolgreicher Veranstaltungen durchgeführt wurden zog der Verantwortliche bei den Stadtwerken die “Notbremse“ und ließ das Gebäude für baufällig erklären. (Einen Tag zuvor wurde das Gebäude noch für einen Ersatzverkehr genutzt.) Man hätte also eigentlich viel Zeit gehabt, die verschiedenen Konzepte auf ihre Tauglichkeit zu prüfen.

Wir als Fahrgastinitiative wollen auch ein Trambahnmuseum, denn auch wir glauben an einen Erfolg bei den Münchner Bürgerinnen und Bürgern sowie den Gästen der Stadt. Unsere Aktivitäten wie zum Beispiel die Christkindl-Trambahn (die nach langem Bemühen im Jahr 1994 gestartet wurde) oder die Sylvesterbahn zeigen das Publikumsinteresse.

Wir wollen aber auf keinen Fall, daß sich das sich selbst im Wettbewerb stehende Verkehrsunternehmen MVG mit historischen Trambahnen befaßt und ein unternehmenseigenes Museum unterhält. Hier muß sich ein Unternehmen auf sein Kerngeschäft konzentrieren, denn es ist keinem Fahrgast vermittelbar, daß seine Linie nicht mehr so häufig bedient wird, weil es ein Trambahnmuseum gibt.

Auch in Zeiten schlechter Kassenlage bleibt es Aufgabe der Landeshauptstadt München für die Bewahrung der Münchner Verkehrsgeschichte zu sorgen. Dabei sind die ehrenamtlichen Arbeiten durch die Freunde der Trambahn sicher eine Hilfe.

Wir setzen uns für einen 5-jährigen Testbetrieb des Münchner Trambahnmuseums ein, in dem selbstverständlich auch Busse und Feuerwehrfahrzeuge ausgestellt werden können. Danach kann auf der Basis von realistischen Zahlen und nicht auf Grund von Prognosen entschieden werden. Würde das Gelände des Bahnhof 3 jetzt verkauft, nachdem es über 10 Jahre nur wenig genutzt wurde, so wäre das ganze Geld innerhalb eines Jahres im Sumpf der Verschwendung verschwunden.

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