Aktuelle Informationen für Presse und Rundfunk 05.10.2007 (20/2007)
Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:
Andreas Nagel, Freischützstraße 110, 81927 München, (0172) 8342157, nagel@fahrgaeste.de
Heute, am 5. Oktober 2007, dem Tag mit dem angekündigten Streik der Lokführer ist das Chaos bei der S-Bahn München perfekt. Eigentlich sollte nach einem Notfahrplan mit den verbeamteten Lokführern gefahren werden. Aber gegen 07:40 Uhr trat eine Betriebsstörung durch Personen im Gleis auf, die einen Pendelverkehr auf der Stammstrecke notwendig machte.
Um 08:28 Uhr kam dann der Streik zur Wirkung und es gab keinen Verkehr mehr auf der Stammstrecke.
Die Informationen für die Fahrgäste waren äußerst schlecht – und von den 1000 zusätzlichen Mitarbeitern der Bahn konnte am Hauptbahnhof keiner im Bereich der S-Bahn ausgemacht werden.
Zwar bemühte sich das Personal mit großem Einsatz um die Fahrgäste, war aber nicht ausreichend für diese Aufgabe qualifiziert. So wurden Fahrgäste der S7 nach Wolfratshausen zum Umsteigen nach Pasing geschickt. Erst auf Rückfrage ergab sich dann, daß die Züge ab Heimeranplatz verkehren. Auch Richtung Petershausen wurde man nach Pasing geschickt, allerdings ohne den Zusatz, daß man bis Laim zurückfahren muß. Die Frage nach der Fahrmöglichkeit nach Obermenzing wurde mit „Wo ist denn Obermenzing?‘ beantwortet.
Grundsätzlich war bei vielen Fahrgästen noch Verständnis für den Streik zu spüren. Allerdings im Verlauf der Behinderungen mit abnehmender Tendenz.
Wir, die Aktion Münchner Fahrgäste, fordern:
1. Schluß mit dem Streik: Es muß jetzt am Verhandlungstisch eine Lösung gefunden werden. Es ist nun mehrfach bewiesen, daß der Streik der Lokführer zur schwerwiegenden Auswirkungen führt. Hier ist auch die Politik gefragt. Es ist der derzeitige politische Wille, daß Lokführer keine Beamte mehr sind, die ja nicht streiken dürfen. Der Bundesverkehrsminister muß sich endlich um die Eisenbahn kümmern. Er ist nicht nur als Eigentümer der Bahn verantwortlich, sondern auch als Verkehrsminister für die Daseinsvorsorge zuständig.
2. Grundlegende Verbesserung der Fahrgastinformationen: Es kann nicht sein, daß das teure elektronische Informationssystem gerade im Störfall unbrauchbar ist. Für den Regelbetrieb sind auch gedruckte Unterlagen ausreichend. Das Personal muß gute Kenntnisse über alle Verkehrsmittel in München und deren Linienverlauf haben. Auf der Stammstrecke ist auch für Hinweise in englischer Sprache zu sorgen.
3. Runder Tisch für Bayern: Wir bitten den Bayerischen Verkehrsminister, Erwin Huber, daß er zu einem Runden Tisch mit Vertretern der Gewerkschaften und der Fahrgäste einlädt. Dabei soll besprochen werden, wie die Auswirkungen abgemildert werden können. Aber auch die Verbesserung der Informationen, für die der Freistaat Bayern viel Geld ausgegeben hat, muß zum Thema gemacht werden.