Gleisbettüberwachung bei Schnellbahnen erforderlich

Aktuelle Informationen für Presse und Rundfunk 27.06.2011 (36/2011)

Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:
Andreas Nagel, Freischützstraße 110, 81927 München, (0172) 8342157, nagel@fahrgaeste.de

Am Sonntag, 26. Juni 2011, stürzte ein alkoholisierter Mann am Münchner U-Bahnhof Klinikum Großhadern von der Bahnsteigkante ins Gleis. Dort blieb er schwer verletzt liegen. Ein bisher unbekannter Helfer schob ihn gerade noch rechtzeitig vor Einfahrt des nächsten U-Bahnzuges in den Fluchtraum unter dem Bahnsteig. Weder der Helfer noch der Verunfallte kamen zu weiteren Schäden.

Das beherzte und couragierte Eingreifen des Helfers verdient ein großes Lob und Anerkennung! Er hat schnell und richtig gehandelt. Es gibt allerdings für solche Ereignisse keine Patentrezepte. Aber jeder Fahrgast sollte sich mit den Notfalleinrichtungen bei S- und U-Bahn schon einmal im Voraus vertraut machen. Eine gute Gelegenheit dazu sind unsere Trainingskurse ‚Mit Herz und Verstand handeln. Notfall? Du hilfst – ich auch!‘, die wir gemeinsam mit dem Polizeipräsidium München und der Bundespolizeiinspektion München durchführen. Die Anmeldung dazu ist unter www.fahrgaeste.de möglich. Die Kurse sind kostenlos. (Achtung Redaktionen: Heute führen wir einen Kurs um 12:30 im Verkehrszentrum des Deutschen Museums durch.)

Allerdings stellt sich bei diesen Ereignissen auch immer wieder die Frage, welche technischen Einrichtungen in solchen Fällen zusätzliche Sicherheit schaffen können. Die U-Bahn in Nürnberg wird seit einiger Zeit auf verschiedenen Streckenabschnitten vollautomatisch betrieben. Dort gibt es eine ‚Gleisbettüberwachung‘ die automatisch erkennt, daß sich Gegenstände oder Personen im Gleis befinden. Dabei wird auch erkannt, wenn es sich beispielsweise nur um eine Plastiktüte handelt. Leider sind bisher alle Überlegungen, die auch der Münchner Stadtrat Dr.-Ing. Georg Kronawitter, angestellt hat, auf wenig Gegenliebe bei den Verantwortlichen gestoßen.

‚Die Sicherheit der Fahrgäste muß allerhöchste Priorität haben‘, fordert Andreas Nagel, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. ‚Ich glaube, daß die Zukunft der U-Bahnen auf der ganzen Welt im automatischen Fahrbetrieb liegt, so daß eine Gleisbettüberwachung auch bei der Münchner U-Bahn eine sinnvolle Investition in die Zukunft wäre.‘

Der fahrerlose Betrieb wird von den Fahrgästen in Nürnberg sehr gut angenommen. Die Fahrpersonale wurden auch nicht entlassen, sondern verrichten ihren Dienst weiterhin in der U-Bahn. Sie können aber nicht nur die Züge bei einem technischen Ausfall führen, sondern stehen den Fahrgästen im Normalfall auch für Auskünfte zur Verfügung. Für die Sicherheit in den Zügen und auf den Bahnsteigen leisten sie einen wertvollen Beitrag.

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