04.03.2021 – Vom kommenden Montag an bis 6. Juni wird der Trambahn-Verkehr zwischen Sendlinger Tor und Karlsplatz (Stachus) unterbrochen. Es werden Gleise erneuert und eine Fernkälteleitung gebaut. Die Strecke in der Prielmayerstraße ist weiterhin wegen Sanierung eines darunter liegenden Tunnels gesperrt. Alle Tramlinien sollen nach den aktuellen Plänen der MVG während dieser langen Zeit am Stachus ohne Halt durchfahren (siehe https://www.mvg.de/trambau).
Der Stachus ist das Eingangstor zur Fußgängerzone. Aber die Fahrgäste sollen nun für drei Monate erst einmal ohne Halt am Stachus-Rondell vorbeifahren, um dann von den Haltestellen Hauptbahnhof, Ottostraße oder Lenbachplatz viele hunderte Meter zurück Richtung Stachus-Brunnen und Karlstor laufen zu müssen.
Zusätzlich fahren von März bis August an den Wochenenden auch nur zwei der sonst sieben S-Bahn-Linien auf der S-Bahn-Stammstrecke. Wenn in den nächsten drei Monaten Einkaufen im Einzelhandel wieder möglich sein wird – in die Fußgängerzone wird man mit dem MVV insbesondere an Samstagen nur sehr umständlich kommen.
Dabei wäre der Platz für temporäre Haltestellen durchaus vorhanden. „Bereits vor einigen Jahren war für eine Baustellenumleitung im Grünstreifen der Sonnenstraße vor dem Justizpalast eine temporäre Haltstelle mit Holzbahnsteig aufgebaut, um den Fahrgästen der Linien aus der Barerstraße das Um- und Aussteigen am Stachus zu ermöglichen“, so Axel Ewerling von der Aktion Münchner Fahrgäste und gleichzeitig auch aktueller Sprecher des MVV-Fahrgastbeirates. Auch in Richtung Karolinenplatz und Lenbachplatz könnte man entweder das Absperrgitter in der Bayerstraße neben dem Kaufhof öffnen oder ebenfalls den Grünstreifen in der Sonnenstraße und den Platz auf dem gesperrten Gleis Richtung Prielmayerstraße für temporäre Bahnsteige nutzen. Notfalls müssen für die Zuwegung die inneren Fahrspuren verengt werden.
„Die Tram-Haltestelle Karlsplatz (Stachus) darf nicht für drei Monate ohne triftige Gründe entfallen. Selbst ICEs können an Holzbahnsteigen halten, dann wird das auch bei der Münchner Trambahn möglich sein. Und den Fahrgästen könnte ein großer Teil der Unannehmlichkeiten erspart werden“, fordert Stefan Hofmeir, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste.
Folgende Linien könnten weiterhin am Karlsplatz halten, wenn provisorische Bahnsteige eingerichtet würden:
- Tram 16 zum Romanplatz
- Tram 17 zur Amalienburgstraße
- Tram 18 zum Gondrellplatz
- Tram 19 nach Pasing (Bf.) und Berg am Laim (Bf.)
- Tram 20 nach Moosach
- Tram 21 zum Westfriedhof und St.-Veit-Str.
- Tram 27 zum Petuelring
- Tram 28 zum Scheidplatz