Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung:
Martin Marino, 0151 4 1919252, Stefan Hofmeir, 089 48951049, presse@fahrgaeste.de
Dienstleistungssicherstellungsgesetz
Aktuelle Informationen für Presse und Rundfunk 22.04.2015 (11/2015)
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Andreas Nagel, Freischützstraße 110, 81927 München, (0172) 8342157, nagel@fahrgaeste.de
Gnadenlos wird der Streik der Lokomotivführer durchgezogen. Die Auswirkungen sind verheerend. Aber wir wenden unseren Blick zuerst auf das Positive:
- Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat den Streik einigermaßen rechtzeitig angekündigt. Die Fahrgäste haben sich darauf eingestellt, Die Bahn hat Ersatzfahrpläne erstellt und in ihre Informationssysteme eingepflegt. Unsere Forderung bleibt aber bei einer Ankündigung von 48 Stunden im voraus.
- An den großen Bahnhöfen steht Personal zur Verfügung, das die Reisenden berät. Diese Mitarbeiter geben sich große Mühe und suchen mit viel Geduld die entsprechenden Verbindungen heraus.
- Die S-Bahn München hat auf allen Linien einen Stundentakt geplant und verzichtet auf das betrieblich immer schwierige Flügeln der Züge in Dachau und Neufahrn.
"So kann es nicht weitergehen!", schimpft dennoch Andreas Nagel, Sprecher der Aktion Münchner Fahrgäste. "Auch die Politik ist nun gefordert, für eine langfristige Lösung zu sorgen. Der Linienverkehr ist auch eine unverzichtbare Aufgabe der Daseinsvorsorge. Wir wünschen uns ein Dienstleistungssicherstellungsgesetz."
Es muß klare Regeln für Betriebe geben, die Aufgaben der Daseinsvorsorge erfüllen. So ist eine Notdienstvereinbarung unverzichtbar, die beispielsweise die Fahrt der letzten Züge sicherstellt und auch garantierte Fahrten auf jeder Strecke beinhaltet.
Ganz erstaunlich ist ja die nun neu aufgekommene Diskussion um die Lokrangierführer. Früher war die Sache klar: Der Lokführer bediente die Lok, der Rangierer kuppelte die Wagen. Dann wurde die Funkfernsteuerung für Rangierlokomotiven eingeführt. Mit einem "Bauchladen" können die Lokomotiven auch aus der Ferne bedient werden. Manche Rangierer wurden zum Lokrangierführer befördert, mancher Lokführer mußte nun auch die Wagen kuppeln. Dies ist keine leichte Arbeit. Sie erfordert viel körperlichen Einsatz und eine hohe Aufmerksamkeit. Jedenfalls führte der berufliche Aufstieg eines Lokführers von der Rangierlok über Regional- und Güterzüge bis zum ICE. Welche Qualifikationen wie vergütet werden, wird man sich sicher in Ruhe überlegen müssen. Nicht hinnehmbar ist jedenfalls, daß ständig irgendwelche Forderungen nachträglich in die Verhandlungen eingeführt werden.
Der Fahrgastverband appelliert nun noch einmal an die Tarifparteien, sich am Verhandlungstisch schnell und dauerhaft zu einigen. Er fordert von der Politik Lösungen, die die Versorgung der Bevölkerung mit der notwendigen Mobilität sicherstellt.
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