Lokreport
Aktuelle Informationen für Presse und Rundfunk 31.12.2015 (38/2015)

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2015 blieben große Verbesserungen im Münchner Linienverkehr aus

Das Jahr 2015 begann mit einem bedenklichen Unfall am Scheidplatz. Ein 60 Jahre alter Mann stürzte ins Gleisbett der U-Bahn am Scheidplatz. Durch glückliche Umstände kam er nicht zu Tode. Dies sollte aber nicht der einzige Fall im Jahr 2015 bleiben. Auch an der Theresienwiese und am Sendlinger Tor kam es zu solchen Vorfällen. Seit Jahren fordert die Aktion Münchner Fahrgäste eine Gleisbettüberwachung. Dazu wurden auch Systeme zur Erprobung installiert. Erfolgreich abgeschlossen wurde dieses Projekt allerdings noch nicht.

Das Polizeipräsidium München, die Bundespolizeiinspektion München und der Fahrgastverband konnten auf eine fünfjährige erfolgreiche Zusammenarbeit zurückblicken. Im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf der Schwanthalerhöhe finden Zivilcouragekurse statt, die zeigen, wie man gefährliche Situationen vermeidet und sich notfalls selbst und anderen helfen kann. Altoberbürgermeister Christian Ude ist der Schirmherr der Veranstaltungsreihe und würdigte den Einsatz aller Beteiligten.

Im Februar konnte man auf 50 Jahre U-Bahnbau zurückblicken. Der damalige bayerische Ministerpräsident Alfons Goppel und Oberbürgermeister Dr. Hans-Jochen Vogel leiteten damals ein neues Kapitel der Münchner Verkehrsgeschichte ein. Der Neubau von U-Bahnstrecken wurde auch in diesem Jahr intensiv diskutiert. Anfänglich schien alles mach- und finanzierbar, gegen Ende des Jahres wurde aber festgestellt, daß im Münchner Stadthaushalt eine größere Lücke entstanden ist, die die finanziellen Spielräume einengt.

Unter den Streiks der Lokführer mußten die Fahrgäste erheblich leiden. Der Tarifkonflikt führte auch zu einer Schädigung des Gesamtsystemes Eisenbahn. Mit Hilfe von zwei Schlichtern wurde dann eine Lösung gefunden, die von den Arbeitnehmervertretern akzeptiert wurde. Nur die Tatsache, daß es noch verbeamtete Lokführer gab, ermöglichte die Aufrechterhaltung eines stark eingeschränkten Verkehrs.

Der Bundesrat gab seine Zustimmung zur Erhöhung der Strafe für Schwarzfahrer. Jetzt darf ein 'Erhöhtes Beförderungsentgelt' von 60 Euro verlangt werden. Dies war ein langgehegter Wunsch der Verkehrsunternehmen. Leider trifft es auch immer wieder Fahrgäste, die sich nur getäuscht haben. Die Kulanz der Verkehrsunternehmen ist sehr gering, die Fahrgäste müssen für Verspätungen und Zugausfälle wesentlich mehr Verständnis aufbringen. Hier besteht also weiterhin Handlungsbedarf.

Es wurden neue Trambahnzüge bestellt. Insgesamt sollen zunächst 22 neue Züge vom Siemens-Typ Avenio ausgeliefert werden, und zwar je 9 zweiteilige und 9 dreiteilige sowie 4 vierteilige Züge. Das Prinzip, kuppelbare Einheiten zu bestellen, kann nur gelobt werden, denn so ist ein bedarfsgerechter Fahrzeugeinsatz möglich.

Pünktlich und zuverlässig wie immer wurden die Tarife des Münchner Verkehrs- und Tarifverbundes um 2,8 Prozent erhöht. Wenigstens blieb der Preis für die beliebte Streifenkarte gleich.

Mit Dampfzügen und vielen Veranstaltungen wurde an die Eröffnung der Eisenbahnlinie von München nach Augsburg gedacht, die vor 175 Jahren stattfand. Auch in München gab es ein denkwürdiges Ereignis. Im Siemens-Werk an der Krauss-Maffei-Straße wurde die Lok mit der Fabriknummer 22.000 hergestellt. Die erste Lokomotive mit dem Namen 'Der Münchner' wurde 1841 abgeliefert.

Der Fahrplanwechsel im Dezember brachte zwar nicht die notwendigen Verbesserungen aber die Bürger in Moosach können sich nun über eine Verbindung erfreuen, die früher von der Metrobuslinie 50 hergestellt wurde. 5 Jahre waren notwendig um diesen Lückenschluß zu erreichen. Im Landkreis München konnte der Takt der Trambahnlinie 25 nach Grünwald an Samstagen wieder auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet werden. Mit einer Verspätung von 5 Jahren wurde an das 100jährige Bestehen dieser Traditionslinie erinnert, das 2010 ausfallen mußte, weil die Zukunft der Trambahn nicht gesichert war.

Bedauerlich war, daß die versprochene Trambahnlinie nach Zamdorf nicht termingerecht fertiggestellt wurde. Zwar konnte eine Stützmauer errichtet werden, aber mit dem Bau der Strecke wurde noch nicht einmal begonnen.

Mit großer Bestürzung mußte der Tod von Anton Otto Söllner hingenommen werden. Er war ein sehr sachkundiges und engagiertes Mitglied der Aktion Münchner Fahrgäste. Nicht nur konzeptionelle Überlegungen sondern auch der direkte Einsatz für die Fragen und Anliegen der Fahrgäste waren seine Stärke. Er verstarb im Alter von 50 Jahren.

Große und dringend erforderliche Verbesserungen für den Linienverkehr konnten im Jahr 2015 nicht erreicht werden. Lediglich die Integration des Filzenexpreß von und nach Wasserburg (Bahnhof) in den MVV-Tarif war ein Lichtblick.



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